Humboldt-Universität zu Berlin - Sprach- und literaturwissenschaftliche Fakultät

Master Kurzfassung HL

Modulbeschreibungen Masterstudiengang Historische Linguistik

Modul 1: Sprachhistorische Forschungsliteratur

Lern- und Qualifikationsziele:

Das Modul, das an den Anfang des Studienprogramms gestellt ist, dient zur Sicherung bzw. Vertiefung von Wissensbeständen, die im Masterstudium vorausgesetzt werden. Je nach Vorwissen werden mit den Lehrkräften dieses Moduls individuell Lektürepakete vereinbart, die vorhandene Wissensdefizite ausgleichen und/oder sicherstellen, dass die Studierenden forschungsgeschichtlich zentrale Arbeiten zu den theoretischen Grundlagen der Historischen Linguistik, zur Indogermanistik sowie zu bestimmten Einzelphilologien nicht nur aus der Sekundärliteratur kennen, sondern auch selbst im Original gelesen haben.

Die vereinbarten Lektürepakete sollen von den Studierenden unter Anleitung im Selbststudium erarbeitet werden. Die Kontrolle des Studienerfolges erfolgt im Rahmen eines wissenschaftlichen Kolloquiums oder durch eine Hausarbeit in Form einer kommentierten Bibliographie, für deren Anfertigung Leitfragen vorgegeben werden.

Die Modulverantwortlichen legen die Form der Modulabschlussprüfung fest.


Modul 2: Grammatiktheorie I: Repräsentation sprachlichen Wissens

Lern- und Qualifikationsziele:

Das Modul vermittelt spezifisches Wissen über die Repräsentation von Sprachdaten auf einer oder mehreren ausgewählten Beschreibungsebene(n) in unterschiedlichen Theoriemodellen:

Im Bereich Lautstruktur z.B. durch den Vergleich von in unterschiedlichen Merkmalssystemen oder von regel- und 'constraint'-basierten Ansätzen; im Bereich Syntax z.B. im Vergleich von valenzbasierten mit x-bar-theoretischen oder kategorialgrammatischen Ansätzen.

Es soll die Studierenden befähigen, sich mit unterschiedlich repräsentierten linguistischen Daten wissenschaftlich auseinander zu setzen und die jeweiligen Beschreibungskategorien auf empirisches Sprachmaterial anzuwenden.

Neben dem Hauptseminar (obligatorisch aus dem Masterstudium Linguistik) wird auch der Besuch einschlägiger Veranstaltungen anderer Institute zu formalen Grundlagen der Linguistik empfohlen. Einschlägig sind etwa die Einführung in die theoretische Informatik und die Einführung in die Logik in der Philosophie.


Modul 3: Sprachwandeltheorien

Lern- und Qualifikationsziele:

Thema des Moduls ist die für die Historische Linguistik zentrale Frage nach der Erklärung sprachlichen Wandels, die im Rahmen vorliegender theoretischer Modellierungen z.T. sehr unterschiedlich beantwortet wird. Die Studierenden sollen aktuelle Sprachwandeltheorien verstehen, ihre theoretischen Prämissen und Implikationen erkennen und lernen, die in ihnen enthaltenen Erklärungspotenziale präzise zu bestimmen und zu beschreiben.

Die Modulverantwortlichen legen die Form der Modulabschlussprüfung fest.


Modul 4: Sprache I

Lern- und Qualifikationsziele:

Das Modul soll das bereits im grundständigen Studium erworbene Wissen über die Entwicklungsgeschichte einzelner Sprachen oder Sprachfamilien ergänzen und vertiefen. Dabei erhalten die Studierenden Gelegenheit, ihr erworbenes theoretisches und methodisches Wissen anzuwenden und so zu einem weiter gehenden Verständnis der Entwicklungsgeschichte dieser Sprachen bzw. Sprachfamilien zu gelangen.

Kombiniert werden in der Regel zwei Lehrveranstaltungen mit unterschiedlicher inhaltlicher Perspektivierung: eine synchron ausgerichtete Lehrveranstaltung (SE) zu einer älteren Sprache oder Sprachstufe und eine diachron ausgerichtete Lehrveranstaltung (SE) zu ausgewählten Problemen der Entwicklungsgeschichte einer Einzelsprache oder Sprachfamilie.

Die Modulverantwortlichen legen die Form der Modulabschlussprüfung fest.


Modul 5: Sprache II

Lern- und Qualifikationsziele:

Das Modul soll das bereits im grundständigen Studium erworbene Wissen über die Entwicklungsgeschichte einzelner Sprachen oder Sprachfamilien ergänzen und vertiefen. Dabei erhalten die Studierenden Gelegenheit, ihr erworbenes theoretisches und methodisches Wissen anzuwenden und so zu einem weiter gehenden Verständnis der Entwicklungsgeschichte dieser Sprachen bzw. Sprachfamilien zu gelangen.

Kombiniert werden in der Regel zwei Lehrveranstaltungen mit unterschiedlicher inhaltlicher Perspektivierung: eine synchron ausgerichtete Lehrveranstaltung (SE) zu einer älteren Sprache oder Sprachstufe und eine diachron ausgerichtete Lehrveranstaltung (SE) zu ausgewählten Problemen der Entwicklungsgeschichte einer Einzelsprache oder Sprachfamilie.

Die Modulverantwortlichen legen die Form der Modulabschlussprüfung fest.


Modul 6: Methoden linguistischer Datenerhebung

Lern- und Qualifikationsziele:

Das Modul vermittelt spezifische Kenntnisse in linguistischer Datenerhebung über mindestens zwei Zugänge aus folgender Auswahl: linguistische Feldforschung, Korpusstudien, textanalytische Methoden, experimentelle und labortechnische Methoden oder Modellsimulationen.

Es soll die Studierenden befähigen, je nach entsprechender Fragestellung selbstständig das methodische und instrumentelle Handwerkszeug für die Bereitstellung der jeweils einschlägigen empirischen Basis für die weitere Untersuchung zu bestimmen und einzusetzen.


Modul 7: Grammatiktheorie II: Typologie

Lern- und Qualifikationsziele:

Das Modul vermittelt vertiefte Kenntnisse und Analysefertigkeiten in ausgewählten Bereichen der theoretischen Linguistik. Es werden regelmäßig Veranstaltungen zu Themen aus der Phonologie, der Morphologie, der Syntax, der Semantik und der Pragmatik angeboten, die an den gegenwärtigen Forschungsstand heranführen und eine produktive Auseinandersetzung mit der aktuellen wissenschaftlichen Arbeit ermöglichen sollen. Studierende müssen dabei die Veranstaltungen aus unterschiedlichen Themenbereichen wählen.

In den Seminaren wird Wert auf einen sprachvergleichenden, typologischen Zugang zu den Phänomenbereichen gelegt, wobei die Sprachenkenntnisse der Studierenden eingebracht und erweitert werden können. Das Modul soll aufzeigen, dass sprachliche Strukturen und Prozesse in einem größeren kognitiven Zusammenhang eingebettet sind, und es soll die Studierenden mit Unterschieden im Denkstil und der Aussagekraft verschiedener theoretischer Modelle vertraut machen.

Die Modulverantwortlichen legen die Form der Modulabschlussprüfung fest.


Modul 8: Sprachliche Rekonstruktion

Lern- und Qualifikationsziele:

Thema des Moduls sind die in der Linguistik angewandten Methoden zur Erschließung vorhistorischer oder wenig bezeugter historischer Sprachen. Vermittelt werden unterschiedliche Rekonstruktionstechniken und ihre Anwendung auf konkrete Einzelsprachen oder Sprachzweige in Verbindung mit Diskussionen über den theoretischen Stellenwert der Rekonstruktion als solcher. Ein Ziel des Moduls ist die selbstständige praktische und theoretisch fundierte, kritische Umsetzung der vorgestellten Rekonstruktionsmethoden durch die Studierenden in Sprachen unterschiedlicher Sprachfamilien und typologischer Strukturmerkmale auf sämtlichen Ebenen der Sprachbeschreibung.

Die Modulverantwortlichen legen die Form der Modulabschlussprüfung fest.


Modul 9: Forschungsmodul

Lern-und Qualifikationsziele:

Ziel dieses Moduls ist die Vorbereitung der Studierenden auf ihre Masterarbeit. Sie sollen lernen, Forschungsfelder zu explorieren, Fragestellungen zu identifizieren und Untersuchungsstrategien zu entwickeln, die es ihnen erlauben, die identifizierten Fragestellungen ganz oder teilweise zu beantworten.

Darüber hinaus vermittelt dieses Modul grundlegende Forschungstechniken und -methoden der Historischen Linguistik. Es macht damit vertraut, welche Datenquellen und welche Hilfsmittel zur Verfügung stehen und wie sprachhistorische Daten ermittelt und auf ihre Zuverlässigkeit hin überprüft werden.


Modul 10: Masterarbeit

In der Masterarbeit weisen die Studierenden nach, dass sie ein Thema aus dem Fachgebiet selbstständig wissenschaftlich bearbeiten können.