Humboldt-Universität zu Berlin - Sprach- und literaturwissenschaftliche Fakultät

Fakultätspreis für gute Lehre

Aktuelle Ausschreibung für das WiSe 2024/2025 und SoSe 2025

 

Auch in diesem Jahr (Wintersemester 2024/25 und Sommersemester 2025) schreibt das Dekanat der Sprach- und literaturwissenschaftlichen Fakultät einen Fakultätspreis für gute Lehre aus. Mit dem Lehrpreis soll ein Lehrprojekt im Wintersemester 2024/25 oder Sommersemester 2025 prämiert werden, das sich mit dem Thema: „Praxis – Wissenstransfer – Outreach: Außeruniversitäre Zusammenarbeit“ auseinandersetzt.

Bewerbungsschluss ist der 15. Juni 2024.

Weitere Informationen finden Sie in der aktuellen Ausschreibung unter diesem LINK (pdf).

 

 

Preisträger*innen aus vergangenen Jahren

 

Der Fakultätspreis für gute Lehre 2023/2024 wurde an
Laufey Guðnadóttir und Dr. Friederike Richter vom Nordeuropa-Institut verliehen.

 

Die Auswahlkommission der Sprach- und literaturwissenschaftlichen Fakultät hat sich dafür ausgesprochen, das Projekt „Zurück in die Zukunft—Altnordische Literatur und Handschriften“ von Laufey Guðnadóttir (M.A.) und Dr. Friederike Richter mit dem Preis für gute Lehre auszuzeichnen. In diesem Doppelseminar (aus Vertiefungskurs und Übung) soll es auf mehreren Ebenen um die reziproken Verweisstrukturen zwischen isländischem Mittelalter und Zukunftsdiskursen gehen. Zum einen um die Zukunft in altnordischer Literatur (Visionen, Prophetien, Utopien etc.), zum anderen um die altnordische Literatur als Quelle für Zukunftsdiskurse wie etwa im Stadtbild von Reykjavik, in dem die Architektur der Edda (Gebäude für Handschriftensammlungen) altnordische Handschriften als Erinnerungsort für künftige Generationen festschreibt. Aber auch in der Methodik geht es um Digitalisierung als Weg, Handschriften zukunftsfähig zu machen. Und schließlich soll es (vor allem in einer integrierten Exkursion) um die Funktionalisierung der Mittelalterdiskurse für die Zukunft gehen.

Insbesondere drei Punkte fand die Jury hierbei überzeugend: Es handelt sich um ein sehr durchdachtes und komplexes Projekt, bei dem zwei Kurse mit einer Exkursion koordiniert sind. Zweitens sensibilisiert das Projekt dafür, wie Vergangenheit und Zukunft verwoben sind und wie Politik mit beiden gemacht wird. Und drittens verbindet das Projekt traditionelle Übersetzungs- und Textarbeit mit handlungsorientiertem Lernen und eröffnet für die Studierenden durch die Exkursion die Möglichkeit, sich im Forscherverbund in einer Gemeinschaft akademischer Arbeit zu erfahren.

 

 

Der Fakultätspreis für gute Lehre 2021/22 wurde Prof. Dr. Lukas Rösli vom Nordeuropa-Institut verliehen.

 

Die Auswahlkommission der Sprach- und literaturwissenschaftlichen Fakultät hat sich dafür ausgesprochen, das Projekt „Verfemte feministische Forschung sichtbar machen“ von Herrn Prof. Dr. Lukas Rösli mit dem Preis für gute Lehre auszuzeichnen. Herr Rösli wird in seinem Projekt am Beispiel des Lebens der Skandinavistin Adeline Rittershaus der Frage nachgehen, wie im deutschen Kaiserreich Forscherinnen und ihre (proto-)feministische Forschung diskursiviert wurden, und wie sie aus dem akademischen Leben ausgegrenzt wurden. Gleichzeitig will das Projekt mit den Studierenden Formen des akademischen und öffentlichen Sichtbarmachens erproben, um dem Ausschluss umkehrend zu begegnen. Zur Sichtbarmachung sollen der Wikipedia-Eintrag, Twitter, Rezensionen, Annotationen und Datenbanken dienen. Im Anschluss soll die Frage bearbeitet werden, wie feministische Forschung durch Frauen im akademischen Bereich heute reüssieren oder scheitern kann.

Insbesondere drei Punkte fand die Jury hierbei überzeugend: Es handelt sich um eine hochinteressante Themenstellung (Märchenforschung, die Zeit des Kaiserreiches, feministische Theorieansätze), die gleichzeitig historische und aktuelle Momente umfasst. Zweitens erprobt das Projekt handlungsorientiert Forschung in der Öffentlichkeit zugänglich und bekannt zu machen und zeigt die Bedeutung von Sichtbarkeit auf. Und drittens verbindet das Projekt forschendes und kollaboratives Lehren und Lernen und eröffnet für die Studierenden damit die Möglichkeit, im Forschungsverbund eigene Akzente zu setzen und sich in einer Gemeinschaft akademischer Arbeit zu erfahren.

 

 

Der Fakultätspreis für gute Lehre 2020/2021 wurde Frau Dr. Constanze Baum vom Institut für deutsche Literatur verliehen.

 

Die Auswahlkommission der Sprach- und literaturwissenschaftlichen Fakultät hat sich dafür ausgesprochen, das Projekt „Blütenlese - Literarische Botanik“ von Frau Dr. Constanze Baum mit dem Preis für gute Lehre auszuzeichnen. Frau Baum will gemeinsam mit den Studierenden in diesem Seminar ein innovatives Feld in den Literatur- und Kulturwissenschaften, die Cultural Plant Studies erkunden. Dabei geht es um die Grundmotive künstlerischer Darstellung von Blumen und Pflanzen in Texten und Bildern, sei es als Motiv, Metapher, Attribut, emotionale Reflexionsfläche, Wissensgegenstand oder einfach nur in der Form naturkundlicher Objekte. Dabei soll nun u.a. im Rahmen der digitalen Lehre eine Online-Ausstellung semesterbegleitend erarbeitet werden, wobei die Studierenden verschiedene virtuelle Ausstellungen kennenlernen und mit dem Open Source Tool omeka eine eigene Ausstellung kuratieren.

Insbesondere drei Punkte fand die Jury hierbei überzeugend: Es handelt sich um ein sehr originelles, intellektuell interessantes und methodisch durchdachtes Projekt, das die Studierenden begeistern und motivieren wird. Das Projekt ist handlungsorientiert konzipiert und eröffnet damit vielfältige Anschlussmöglichkeiten für die Lernenden, sei es in einer akademischen oder eher anwendungsorientierten Umgebung. Und drittens erprobt das Projekt Möglichkeiten der Online-Lehre und der Welt digitaler Lehr- und Lernmöglichkeiten, die sowohl für Studierende als auch für Lehrende Anregungen für die Zukunft geben werden.

 

Ausstellung "zurechtgestutzt! Pflanzendarstellungen in literarischen Texten"

Ergebnis des mit dem Preis für gute Lehre ausgezeichneten Projekts ist die Ausstellung "zurechtgestutzt! Pflanzendarstellungen in literarischen Texten". Die Ausstellung lädt zu einer Auseinandersetzung mit Texten ein, in denen Pflanzen eine besondere Rolle spielen. Quer durch die Jahrhunderte rankt, wächst, wuchert und treibt Blüten, was Studierende der deutschen Literatur in Seminaren zur „Literarischen Botanik” zusammengetragen haben.